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Weltgebetstag von Frauen aus Ägypten am 7.März 2014


Das Bild der Künstlerin Souad Abdelrasoul zum diesjährigen Weltgebetstag beeindruckt mich. Blau, Grün und Gold sind die bestimmenden Farben. Blau steht für das Wasser, die Lebenskraft schlechthin, denn ohne Wasser gibt es kein Leben. Wasser ist ein Gottesgeschenk. Wir Menschen können es nicht machen. Das Grundwasser in der Welt ist begrenzt, nicht überall können Brunnen erfolgreich gebohrt werden. Wasser ist ein kostbares Gut. Das wissen die Menschen in Ägypten bestimmt besser als wir in Deutschland. Zu selbstverständlich drehen wir den Wasserhahn auf und drücken die Spülung der Toilette. In entwicklungspolitischen Diskussionen wird Wasser auch „Blaues Gold“ genannt und der Streit darum ist in manchen Ländern an der Tagesordnung.

Wasser ist ein Gottesgeschenk für alle. Daran erinnert uns der diesjährige Weltgebetstag. Wasser steht im Mittelpunkt der Texte, Lieder und Gebete. Wasser ist wertvoll und kostbar, voller Kraft. Das wird durch die Farbe Grün ausgedrückt. Wasser bringt Leben für Menschen, Tiere und Pflanzen. Weit verzweigt hat die Künstlerin die Arme des Nils dargestellt. Grün steht für fruchtbares Ackerland, für alle Mittel zum Leben, die darauf wachsen können. Viele Menschen in Ägypten leben von dem, was das Wasser des Nils hervorbringt. Obst und Palmen wachsen an seinen Ufern. Tiere finden dort ihre Nahrung.


In das Grün hinein hat die Künstlerin goldene Flecken gearbeitet. Sie stehen für Geröll und Sand, für von der Sonne ausgetrocknetes Land, für Dürre und Wüste. Auch das gehört zum Land Ägypten hinzu. Die Kraft des Wasser durchdringt nicht alles.

Der Nil erscheint auf dem Titelbild als Blume, die sich nach oben zu einer bunten Blüte öffnet. In schönen, zarten Farben sind die Blütenblätter gemalt. Sie sind ein hoffnungsvolles Zeichen für Aufbruch und Neubeginn.
Der Gottesdienst zum Weltgebetstag weitet den Blick. Wir sehen über den eigenen Tellerrand hinaus, verbinden uns im Singen und Beten mit den Menschen in Ägypten. Manchmal geschieht es auch, dass ich im Fremden das Eigene entdecke, Hörende und Lernende bin und Fragende bleibe:
Wie ist das mit dem Wasser des Lebens für mich? Wie ist das mit den Wüstenzeiten in meinem Leben? Wo ist meine Hoffnung auf Veränderung und Neubeginn?

Also herzliche Einladung zum Weltgebetstag am 7. März um 19.30 Uhr in der Stadtkirche!

Pfarrerin Anke Zimmermann


Wasserströme in der Wüste
gewaltig und unaufhaltsam
aus unendlich vielen Tropfen
gebildet
durchspülen sie das Land
machen es fruchtbar und grün
Nahrung für Mensch und Tier
Wasserströme lassen die Wüste
erblühen in allen Farben des Regenbogens damit Leben gelingt

Wortströme in der Wüste
gewaltig und unaufhaltsam
aus unendlich vielen Worten
gebildet
erreichen das Ohr
lassen uns aufhorchen
Nahrung für Seele und Geist
Wortströme
lassen die Wüste erblühen
füllen die Leere in uns
damit Leben gelingt

Menschenströme in der Wüste
gewaltig und unaufhaltsam
aus unendlich vielen Menschen gebildet
Männern und Frauen gemeinsam
machen uns stark
und geben uns Kraft
Menschenströme
lassen die Wüste erblühen
und Träume werden wahr
damit Leben gelingt

 Gott strömt in die Wüste
gewaltig und unaufhaltsam
strömt  in die Wüste in uns
wie Wasser
Tropfen für Tropfen
Wort für Wort
Mensch für Mensch
und die Wüste in uns erblüht
und Leben gelingt

Steffi Denter