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Unter dieser Überschrift steht der Gottesdienst zum Weltgebetstag. Am 6. März wird er rund um den Globus in vielen Ländern der Erde gefeiert. In diesem Jahr haben Frauen des afrikanischen Landes Simbabwe die Gottesdienstordnung vorbereitet.

Das Titelbild hat die einheimische Künstlerin Nonhlanhla Mathe hat gemalt.

 Das Bild ist zweigeteilt, es hat eine helle und eine dunkle Seite. Licht und Schatten sind zu sehen. So ist das Leben. Beides gehört immer dazu. In der Mitte des Bildes sind mittelalterliche Granitbauwerke gemalt. Sie erinnern an die blühenden Zeiten des Großreiches Simbabwe im 11. bis 15. Jahrhundert.
Es ist wichtig, die Geschichte zu erinnern, die guten Zeiten, die das Land  und   seine  Menschen  erlebt haben. Diese Erinnerungen können helfen, an einer guten Zukunft für Simbabwe zu arbeiten.

Der karge Baum auf der rechten Seite steht für die große Armut im Land. Er steht für die fehlende Versorgung mit Lebensmitteln, die schlechten Ernten, die Bürgerkriege, die Ausbeutung der Bodenschätze, die fehlende Bildung besonders der Frauen. Auf dem Boden sitzt ein Mann, erschöpft vom täglichen Kampf ums Überleben. Er ist dort einfach sitzen geblieben,
müde, einsam, vielleicht auch krank.

So geht es vielen Menschen in Simbabwe und in vielen anderen Ländern der Erde. Es gibt keine ausreichende medizinische Versorgung, keine soziale Absicherung, keine Rente. Das Elend ist groß.
Eine Frau sieht den Mann und streckt ihre Hand nach ihm aus. Sie könnte sagen: „Steh auf, nimm deine Matte und geh.“ Sie könnte ihm auf die Beine helfen, zuhören, teilen, was sie hat.
„Ich bin, weil du bist.“ Mit dieser Haltung ist viel Gutes möglich. Gemeinschaft hilft weiter und macht stark auch in den Widrigkeiten des Lebens.

Davon erzählen auch die Mutter und ihr Kind in der Mitte des Bildes. Liebevoll zugewandt legt die Mutter  den  Arm  um ihr Kind und sie neigt ihren Kopf zu ihm. So soll es sein. Ein gutes Miteinander zwischen den Generationen soll sein in Simbabwe und bei uns. Die grünen Blätter in der rechten Ecke des Bildes sind ein Zeichen der Hoffnung, dass das Miteinander gelingt, dass Anteilnahme und Hilfe unter den Menschen wachsen.

Auf der linken Seite des Bildes strahlt die Sonne. In ihrer Mitte steht eine Frau mit weit geöffneten Armen. Ihr Kleid ist in den Farben der Liebe und der Versöhnung gemalt. Sie ist aufgestanden, hat ihre Matte genommen und ist losgegangen.
Das Bild beeindruckt mich. Es wirkt kraftvoll und hoffnungsvoll, ohne die Augen vor der dunklen Realität zu verschließen. Im Gottesdienstentwurf wird an die biblische Geschichte von der Heilung des Gelähmten erinnert. 38 Jahre lang war dieser Mann gelähmt. 37 Jahre lang hat das Volk in Simbabwe unter dem Diktator Robert Mugabe gelitten. Dem Gelähmten begegnet Jesus. Er wendet sich ihm zu, er fragt nach und er hilft ihm schließlich wieder auf die Beine.
Es ist eine Hoffnungsgeschichte. Die Frauen aus Simbabwe haben sie ausgewählt, obwohl vieles in ihrem Land so hoffnungslos ist. Ich denke, dass  ihnen ihr Glaube Kraft gibt, die Hoffnung nicht zu verlieren, nicht aufzugeben und für eine bessere Zukunft zu arbeiten. Dazu erbitten wir Gottes Segen:

 

Gott, Schöpferin des Lebens,

schenke uns Liebe, die wir weitergeben, schenke uns Frieden,

den wir selbst leben, schenke uns Versöhnung, die uns mit dir verbindet.

Dazu segne uns mit deiner Liebe, damit wir Friedensstifter werden.

 

Der Glaube ist eine starke Kraft. Der Glaube hilft uns, aufzustehen gegen Ungerechtigkeit und Hass, für einen achtsamen, barmherzigen Umgang miteinander. Der Glaube hilft uns, aufzustehen gegen die Ausbeutung der Schöpfung und Konsum um jeden Preis. Der Glaube ist eine starke Kraft und in diesem Jahr verbindet er uns besonders mit den Menschen in Simbabwe.

 

Herzliche Einladung zumökumenischen Gottesdienst

am 6. März um 19.00 Uhr in der Stadtkirche mit anschließendem Zusammensein!

 

Anke Zimmermann